Mangostan – Wirkung, Anwendung, Studien | Wo kaufen?
Vitaminbombe aus Thailand
Überblick
Die Mangostan zählt bei uns zu den exotischen Früchten. Man muss schon etwas Glück haben, um sie im Supermarkt angeboten zu bekommen. Auch Obst- und Gemüsehändler haben die tomatengroßen Leckerbissen nicht selbstverständlich in der Auslage. Aber wenn Ihnen die kleinen, rotbraunen Kugeln mit dem lustigen grünen Mützchen einmal begegnen, dann probieren Sie sie einmal aus – es lohnt sich!
Die Mangostan ist mit den Litschis und der Rambutan verwandt. Wie alle diese Früchte aus Südostasien verfügt die Mangostan über eine ledrige bis harte Schale mit einem mehrteiligen, inneren Fruchtfleisch.
Die essbare Innenfrucht erinnert wegen ihrer weißen Farbe ein wenig an Knoblauch. Die Struktur ist einer Orange oder Mandarine ähnlich, sie ist mit den Zitrusfrüchten aber nicht verwandt. Der Unterschied liegt im Fruchtfleisch selbst und in der Schale: Während Zitrusfrüchte eine porige Schale und ein grobzelliges Fruchtfleisch haben, ist die Schale der Mangostan glatt und das Fruchtfleisch eher homogen.
Die Mangostan kann die Größe einer mittelgroßen Tomate erreichen. Die meisten angebotenen Früchte sind aber etwas kleiner. In Thailand werden sie verzehrt, solange die Schale noch weich ist. Das macht das Schälen auch wesentlich einfacher. Hier in Deutschland ist die Schale der Mangostan meistens schon ziemlich ausgehärtet. Das macht das Schälen der Frucht etwas schwieriger. Ohne Messer bekommt man sie hierzulande in der Regel nicht geschält.
Der Mangostanbaum wird in Indien, Thailand, Vietnam, den Phillipinen und in Malaysia angebaut. Von dort wurde er, wie die Moringa, nach Afrika exportiert und dort ebenfalls sehr erfolgreich kultiviert. Auch in Mexiko wird die Frucht bereits angebaut. Man braucht etwas Geduld, bis sich das Investment in eine Mangostan-Plantage auszahlt. Volle zehn Jahre nimmt sich der Mangostanbaum, bis er Früchte trägt. Dafür trägt er aber dann zwei Mal im Jahr und beschenkt seinen Besitzer mit bis zu fünftausend Früchten. Da ein Mangostan-Baum über 100 Jahre alt werden kann, ist das Anlegen einer Plantage eine Einkommenssicherung für mehrere Generationen.
Hier in Europa bereichert die Mangostan zunächst einmal einfach nur den Speiseplan. Sie ist allerdings nicht gerade billig. Mit ca. 20 Euro pro Kilogramm bzw. 2,50 Euro pro Frucht müssen sie rechnen. Neben den vollen Früchten wird die Mangostan auch verarbeitet als Saft angeboten. Auch dieser hat seinen Preis: Der Liter kostet bis zu 30 Euro. Dafür bieten die Mangostanfrüchte und -säfte aber nicht nur ein exotisches Geschmackserlebnis. Sie sind auch für die Gesundheit äußerst interessant. Neben einer Vielzahl an Vitaminen hat die Mangostan auch eine starke entzündungshemmende Wirkung.
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Mangostan abnehmen
Früchte galten lange Zeit als besonders kalorienarm und wasserreich, weswegen sie zum Abnehmen empfohlen wurden. Heute weiß man allerdings, dass der gelöste Fruchtzucker in Orange, Banane und anderen Süßfrüchten durchaus viele Kalorien besitzt. Durch Früchte abnehmen ist daher nur sehr eingeschränkt empfohlen. Was sinnvoll sein kann ist, wenn Sie ihr „Snack“ Bedürfnis anstatt durch Kuchen, Teilchen und Schokolade mit Früchten befriedigen. Der Heißhunger auf Süßspeisen lässt sich auch durch eine Orange befriedigen. Der Vorteil ist, dass Sie damit Ihrem Körper eine interessante Menge an Wasser, Ballaststoffen und Vitaminen zuführen. Das kann ein Schokoladen-Riegel nicht.
Die Mangostan gilt als Süßfrucht und ist damit nicht wirklich als gezielte Ernährungsergänzung für eine Gewichtsreduktion geeignet. Sie ist aber ein sehr guter Ersatz für die verarbeiteten Süßigkeiten.
Eine Gewichtsabnahme sollte ohnehin nicht durch Hungern oder andere Formen der Selbstkasteiung geschehen. Sonst winkt wieder der Jojo-Effekt und Sie sind dicker als vorher. Die aktuelle Empfehlung zur Gewichtsreduktion ist das „Intervall-Fasten“. Dabei wird darauf geachtet, nur sechs Stunden am Tag zu essen und die restlichen 18 Stunden die Nahrungsaufnahme – außer Wasser – zu vermeiden. Jedoch gehört zu einem Intervallfasten auch der so genannte „Cheat Day“ – der „Moglertag“. An diesem Tag dürfen Sie alles essen, was Sie sich sonst verweigern. Wenn Sie an diesem Tag dann beherzt zu Obst statt zur Schokolade greifen, haben Sie sich doppelt etwas Gutes getan. Das gilt besonders für nährstoffreiche Früchte wie die Mangostan.
Mangostan Erfahrungsberichte
Es war vielleicht ein Fehler, Mangostan als „Abnehm-Wunder“ zu vermarkten. Das ist es nicht. Mangostan ist eine wohlschmeckende und sehr interessante Frucht, die viel zu bieten hat. Aber leider haben sich viele Anwender auf die Versprechen der Importeure und Händler verlassen und zeigen sich in Kommentaren und Rezensionen jetzt sehr enttäuscht darüber, dass sie kein Gewicht verloren haben.
Darum das von uns: Die Reduktion von Körpergewicht geht nur über eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema „Übergewicht“. Nur wenn Ernährung und Bewegung so ausgelegt werden, dass die tägliche Kalorienbilanz ins Negative verschiebt, nimmt man ab. Alle Gewohnheiten beizubehalten und obendrauf ein vermeintliches „Wundermittel“ zu schlucken, das wird niemals funktionieren.
Mangostan essen
Wie isst man Mangostan?
Mangostan ist im Grunde eine ganz normale Frucht. Sie wird geschält, dann kann das innere genossen werden. Die Reife einer Mangostan erkennen Sie an den vier Blättern an der Oberseite. Sind diese noch ein wenig grün, ist die Mangostan noch essbar. Sind sie aber braun, hat die Mangostan ihren Reifegrad überschritten.
In ihren Anbaugebieten wird die Mangostan recht frisch verkauft. Die Schale lässt sich dann noch einfach aufreißen. Sie hat dann noch etwa die Konsistenz von Pappe. Wenn die Mangostan aber in Deutschland ankommt, ist die Schale meistens sehr hart geworden. Das ist gut für den Transport, so bleibt das Fruchtfleisch geschützt und unbeschädigt. Das Schälen ist dann aber eine kleine Herausforderung. Ein sehr scharfes Messer ist die beste Methode. Wir empfehlen einen kleinen Trick: So hart die Schale der Mangostan ist, so weich ist ihr Fruchtfleisch. Es passiert daher leicht, dass man sich die leckere Frucht beim Schälen zerdrückt. Wird die Schale mit zwei Schnitten „gedrittelt“, anstatt sie mit nur einem Schnitt in zwei Hälften zu teilen, lässt sie sich leichter entfernen.
Mangostan Rezepte
Mangostan ist als Frucht für alle Süßrezepte verwendbar. Sie macht sich hervorragend auf Obsttorten, Puddings, Smoothies oder zu Eis. In herzhaften Gerichten ist sie, wie die Ananas oder der Pfirsich, sehr gut in Curry-Speisen mit Reis. Statt eines Mango-Huhns können Sie sich zur Abwechslung auch einmal ein Mangostan-Huhn bereiten. Auch zu Muschel-Curry und anderen thailändischen Gerichten schmeckt die Mangostan sehr gut.
Wenn Sie aber etwas wirklich verführerisches mit dieser exotischen Frucht zubereiten möchten, dann haben wir hier ein tolles Dessert-Rezept für Sie:
Mangostan-Mus mit Creme aus Rosen
Da die Zubereitung recht aufwändig ist, geben wir hier eine größere Menge an. Dann lohnt sich der Aufwand auch. Sie können die Mengenangaben aber nach Belieben kürzen. Sie brauchen
- 16 Esslöffel Rosenwasser
- 2 Becher Gelantine
- 4 Eier
- 100 Gramm Zucker
- 2 Vanilleschoten
- 0,6 Liter Speisesahne
- 6 Mangostan-Früchte
- 2 Päckchen gezuckerte Rosenblätter
- 2 Päckchen rote Speisefarbe.
Geben Sie das Rosenwasser mit der Gelantine in eine Schale. Rühren Sie es gut durch und lassen sie es zehn Minuten quellen. Füllen Sie Ihre Spüle mit heißem Wasser und lassen Sie die Schale darauf schwimmen. Die Wärme sorgt dafür, dass sich die Gelantine im Rosenwasser vollständig auflöst, bis eine homogene Masse übrig ist.
Trennen Sie die Eier. Die Eigelbe mischen Sie mit dem Zucker in einer zweiten Schale. Das Mark der Vanilleschoten geben Sie dazu. Alles wird zu einer Creme verrührt. Anschließen mischen Sie es mit der Rosenwasser-Gelantine.
Die Sahne wird halbfest, die Eiweiße steif geschlagen und unter die Creme gehoben. Anschließend muss die Creme im Kühlschrank nachsteifen. Am besten portionieren Sie die Cremes jetzt schon in die einzelnen Schälchen. Die Menge reicht für sechs große oder zwölf normale Portionen.
Die Mangostane werden frisch geschält und auf die Cremes gelegt. Das ganze wird noch mit den gezuckerten Rosenblättern garniert – fertig.
Mangostan kaufen
Wo kann man Mangostan kaufen?
Obwohl Mangostan in seinen Anbaugebieten recht häufig vorkommt, ist das Angebot in Deutschland doch sehr begrenzt. Die Frucht hat sich hier noch nicht etabliert. Es gibt sie in gehobenen Supermärkten und in Feinkostgeschäften. Auch der Obst- und Gemüsehändler hat die Mangostan ab und zu im Programm. Online ist sie ebenfalls verfügbar, dort aber auch nicht zuverlässig und regelmäßig. Wir empfehlen daher, dass sie die Mangostan kaufen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Auf was muss man beim Kauf achten?
Die oberen Blätter der Mangostan sollten noch einen Rest von Grün haben. Wenn sie vollständig durchgebräunt sind, ist die Frucht über ihr Verfallsdatum hinaus. Sie dann noch genießen zu können ist Glückssache. Für dieses Risiko ist sie aber doch zu teuer.
Was kosten Mangostan Früchte?
Die Mangostan wird gegenwärtig noch mit 1,80 Euro – 2,50 Euro pro Frucht gehandelt. Damit gehört sie zu den teuersten Früchten, die es im Moment zu kaufen gibt. Das war jedoch mit der Kiwi einmal genauso. Es lohnt sich also, immer wieder Angebote zu vergleichen und die Preisentwicklung zu beobachten. Wenn die Mangostan beliebter wird, werden auch die Preise fallen.
Mangostan Produkte
Mangostan wird in folgenden Varianten angeboten:
- Frucht
- Saft
- Pulver
- Extrakt
- Kapseln
Beim Mangostan-Pulver müssen Sie aber aufpassen: Es gibt die getrockneten und gemahlenen Früchte als Pulver. Ebenso werden aber auch die geriebenen Schalen als Mangostan-Pulver angeboten. Das ist durchaus richtig so, auch das Mangostan-Pulver kann im Tee aufgelöst eine interessante Ergänzung sein. Aber bevor Sie sich über einen günstigen Preis freuen, schauen Sie lieber noch einmal genau auf der Produktbeschreibung nach.
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Anwendung und Wirkung
Mangostan ist für seine starke antioxidative Wirkung bekannt. Es wird in der thailändischen Naturmedizin zur Behandlung und Vorbeugung von Entzündungen verwendet. Die Inhaltsstoffe von Mangostan sind (pro 100 Gramm):
- Kalorien: 73
- Fettgehalt: 0,6 Gramm
- Natrium: 7 Milligramm
- Kalium: 48 Milligramm
- Magnesium: 13 Milligramm
- Kalzium: 13 Milligramm
- Eisen: 0,3 Milligramm
- Vitamin C. 2,9 Milligramm
- Kohlenhydrate: 18 Gramm
- Ballaststoffe: 1,8 Gramm
- Proteine: 0,4 Gramm
Sein hoher Anteil an Magnesium und Kalium macht das Mangostan für die Reizleitung sehr interessant. Mit gerade einmal 73 Kalorien auf 100 Gramm ist Mangostan, trotz dass es eine Süssfrucht ist, recht leicht.
Nebenwirkungen
Es gibt Berichte, bei denen der exzessive Genuss von Mangostanfrüchten oder Saft zu allergischen Reaktionen geführt hat. Auch soll es zu einer Übersäuerung des Körpers führen. Dafür muss aber wirklich über Monate hinweg täglich mindestens ein Liter von dem Mangostansaft getrunken werden.
Wie alle Früchte, kann ein Übermaß an Mangostan auch zu Abführung führen. Weitere Nebenwirkungen sind Interaktionen bei Chemotherapie, Blutverdickung und eine starke Sedierung. Schwangere oder stillende Frauen sollten kein Mangostan zu sich nehmen.
Lagerung
Die Früchte sind so lange haltbar, solange ihre Blätter grün sind. Mangostan-Produkte sollten gemäß Herstellerangabe verwahrt werden. Die Kapseln und Pulver können bei richtiger Lagerung bis zu zwei Jahre haltbar sein.
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Wer schreibt hier...
Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“. Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen.
Quellenangabe
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