L-Arginin – Wirkung, Anwendung und Studien
Überblick
Vor allem im Zusammenhang mit Nahrungsergänzungsmitteln ist immer wieder von L-Arginin die Rede. Anwender versprechen sich von diesem Supplement in mehreren Bereichen eine positive Wirkung. Doch was ist hierunter zu verstehen? Und welche Wirkung soll diese Substanz konkret besitzen? Fragen auf diese und weitere Fragen liefert Ihnen der nachfolgende Artikel.
Was genau ist L-Arginin?
Entdeckung des L-Arginin
Wirkung
Die Aminosäure L-Arginin ist in Sportlerkreisen schon lange bekannt. Sie soll binnen kürzester Zeit zu einer merklichen Leistungssteigerung führen – nicht nur im Fitnessstudio und in der Sporthalle, sondern ebenso beim Geschlechtsverkehr. Denn nach Ansicht von Wissenschaftlern fördert Arginin die Fettverbrennung, gleichzeitig den Muskelaufbau und sorgt darüber hinaus für eine verbesserte Durchblutung. Das Leistungsniveau steigt, während die benötigte Sauerstoffmenge zurückgeht. Leiden Sie unter Bluthochdruck, vermag Arginin diesen zu senken. Besonders wichtig ist Arginin zur Regulierung des Blutzuckerspiegels, für das Immunsystem sowie zur Steuerung der Gefäße. Weitere hilfreiche Informationen und Empfehlungen erhalten Sie hier: https://bettybowers.com/arginin/
Erektiler Dysfunktion mit L-Arginin vorbeugen
Unter erektiler Dysfunktion ist die verbreitete Störung der männlichen Errektionsfähigkeit zu verstehen, umgangssprachlich oft als Impotenz bezeichnet. L-Arginin vermag diesen Symptomen entgegenzuwirken. Weil in den Schwellkörpern des Mannes aus der Aminosäure Stickstoffmonoxid (NO) gebildet wird, welches wiederum die Durchblutung begünstigt, sorgt eine regelmäßige Einnahme von L-Arginin zu einer gesteigerten Erektion. Bereits 1998 haben die Forscher Murad, Furchgott und Ignarro den Nobelpreis für Medizin erhalten, da sie nachweisen konnten, dass das Molekül NO in die Gefäßwände eindringt und den Gefäßtonus steuert. Das Molekül entspannt Muskeln und Gefäße, sodass eine Erektion überhaupt entstehen kann. Forschungen in Bezug auf die Wirkung von L-Arginin bei erektiler Dysfunktion konnten zeigen, dass eine Einnahme der Aminosäure von täglich 3.000 mg (vorzugsweise aber 5.000 mg), beträchtlich zur Steigerung der Potenz beiträgt.
L-Arginin unterstützt die Gefäßfunktionen
Das L-Arginin bildet als alleinige Vorstufe des Stickstoffmonoxids die Grundlage für die kleinsten Botenstoffe. Mittels Gefäßerweiterungen ist diese Substanz in der Lage, erhöhten Blutdruck zu senken. Unflexible, verengte Gefäße sind schließlich oft für Bluthochdruck und schlechte Durchblutung verantwortlich. Die Aminosäure vermag den Homocysteinspiegel des Blutes moderat zu halten, weil es einen bestimmten Stoff (asymmetrisches Dimethylarginin, kurz ADMA) blockieren kann. L-Arginin trägt zudem als Bestandteil von Thrombozytenaggregationshemmern zur Vermeidung von Blutgerinnselbildungen bei, wodurch sich das Risiko für Schlaganfälle reduziert. Da das Arginin gemäß aktueller Studienergebnisse zudem die Insulinresistenz verringern kann und die Insulinfreisetzung fördert, wirkt sich die Aminosäure positiv bei Diabetes aus. Wissenschaftlich bestätigt wurden dem L-Arginin außerdem anti-oxidative Wirkungen sowie positive Effekte im Kampf gegen aggressive Sauerstoffverbindungen (freie Radikale).
L-Arginin fördert Leistungssteigerung und Muskelaufbau
Wissenschaftler der Universität Exeter (UE) fanden in einer Studie heraus, dass L-Arginin die sportliche Leistung um 20 Prozent erhöhen und Wettlaufzeiten um bis zu 2 Prozent verbessern kann. Diese außergewöhnliche Wirkung ist darauf zurückzuführen, dass L-Arginin die Freisetzung der Wachstumshormone Glukagon und Prolaktin fördert, was zu Muskelaufbau, jedoch auch zu einer verstärkten Fettverbrennung und einer Aktivierung des Immunsystems führt. Der unkontrollierten Anreicherung von Fett wird so Einhalt geboten. Weil Arginin zusätzlich unterstützend für den Abbau von Lipiden wirkt, lässt sich die Aminosäure unterstützend im Rahmen einer diätischen Maßnahme einsetzen. Im selben Zug beteiligt sich das Arginin an der Biosynthese von Kreatin, welches im Energiestoffwechsel der Zellen eine wichtige Rolle spielt. Es steigert den Energieumsatz des Körpers, da es zu einer verbesserten Verbrennung von Nährstoffen wie Eiweißen und Fetten führt. Und weil das L-Arginin die Wirkung sowie Ausschüttung von Insulin unterstützt, trägt es zu einem normalen Blutfett- und Blutzuckerspiegel bei.
L-Arginin kurbelt Eiweißstoffwechsel an
Der körpereigene Eiweißstoffwechsel, im Rahmen dessen schädliches Ammoniak entsteht, stellt ein weiteres Einsatzgebiet von L-Arginin dar. Die Aminosäure überführt dieses in Harnstoff und verhindert so, dass die schädliche Substanz in den Blutkreislauf gelangt. Schließlich vermag ein zu hoher Ammoniakspiegel zu Schlafstörungen bzw. Einschlafproblemen zu führen, weshalb sich die Einnahme von L-Arginin insbesondere in den Abendstunden anbietet.
L-Arginin gegen Stress
Zum Teil kommt Arginin seit ein paar Jahren gegen Angststörungen zum Einsatz. Diese Verwendung basiert auf ein Ergebnis der Wissenschaftler Karen F. Vieira und Shaheen E. Lakhan, welches 2010 im Lakhan und Vieira Nutrition Journal veröffentlicht wurde. Die Aminosäure scheint die Fähigkeit im Umgang mit Stress zu verbessern, indem es das Auftreten von Anspannungen reduziert und den Cortisolspiegel erhöht.
Verbesserung von Arteriosklerose und Diabetes mellitus dank L-Arginin
Veröffentlichungen der Wissenschaftler Bednarz und Stühlinger legen dar, dass das L-Arginin im Rahmen einer diätetischen Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt werden sollte. Dies gilt umso mehr, wenn das Arginin mit Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure eingenommen wird. Eine deutsche Studie an mehr als 400 Patienten konnte nachweisen, dass durch diese Kombination bei Patienten mit Arteriosklerose der Blutdruck gesenkt und die allgemeine Durchblutung verbessert werden konnte. Eine andere Studie aus 2011 hat aufzeigen können, dass L-Arginin die fortschreitende Zerstörung der B-Zellen der Pankreas unterbindet und die Insulinsekretion stimuliert. Aus diesem Grund kann neben verschiedenen anderen Mineralstoffen, Antioxidantien und Vitaminen auch eine Nahrungsergänzung mit Arginin empfehlenswert sein.
L-Arginin bei Krebs
Bei Krebs sollten Sie mit der Einnahme der Aminosäure vorsichtig sein und zuvor einen Arzt oder Therapeuten konsultieren. Zum einen wird das Arginin aufgrund seiner durchblutungsfördernden, immunstärkenden sowie entzündungshemmenden Eigenschaften von einigen Therapeuten begleitend zu Chemotherapien eingesetzt, um die Nebenwirkungen zu lindern. Auch wurde in einigen Fällen beobachtet, wie mittels dieser Aminosäure Tumore zum Schrumpfen gebracht wurden. Dies wird darauf zurückgeführt, dass Arginin das Immunsystem stärkt. Aber zum anderen können konzentrierte und isolierte Aminosäuren den Zellstoffwechsel ganz im Sinne des Krebses beeinflussen, so dass dies zu wachsenden Tumoren führen würde. Vor allem bei Prostatakrebs könnte das Arginin das weitere Wachstum begünstigen.
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L-Arginin Wirkung bei Frauen
Ebenso verhält es sich, wenn bei einer Frau die Wechseljahre eintreten. Das L-Arginin hilft dabei, diesen Hormonwechsel besser umzusetzen. Die Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und depressiven Verstimmungen können durch dieses Naturheilmittel deutlich gelindert werden.
Bei der Schwangerschaft kann es immer zu Komplikationen kommen, beispielsweise die Präeklampsie. Die Einnahme von L-Arginin in Kombination mit Selen kann das Risiko einer Präeklampsie verringern. Fragen Sie im Fall einer Schwangerschaft aber vorher Ihren Frauenarzt. In dieser heiklen Zeit sollte nichts ohne ärztlichen Beistand eingenommen werden.
Anwendung
- Stärkung des Immunsystems,
- für einen gesunden Muskelaufbau,
- Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), vor allem auch mit Folsäure, B6 und B12 kombiniert,
- Erektiler Dysfunktion (auch kombiniert mit Pinienrindenextrakt),
- zur Verbesserung der Kapillardurchblutung (z.B. bei Haarausfall oder Tinnitus),
- zur Verbesserung der Insulinresistenz bei Diabetes.
Im Rahmen der Ernährungsmedizin sind die bekanntesten Anwendungen des L-Arginin:
- zur Verbesserung der Durchblutung der Haut, damit auch begleitend zur Stärkung der Haare,
- zur ernährungsmedizinischen Behandlung von Bluthochdruck und Arteriosklerose (Gefäßverkalkung),
- als natürliches Potenzmittel zur Behandlung von Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion),
- bei Tinnitus (Hörsturz),
- zur Stärkung des Immunsystems.
Die direkte Applikation von L-Arginin wird vor allem im Leistungssport umgesetzt. Neben den Ausdauersportarten wie Langlauf, Marathon oder Radfahren, hat sich das L-Arginin vor allem im Bodybuilding bewährt. Können Ausdauersportler dank der gezielten Einnahme von L-Arginin ihre Leistungsfähigkeit um knapp 10% steigern, erzielen Bodybuilder durch diesen Wirkstoff einen schnelleren und nachhaltigeren Muskelaufbau beim professionellen Training. Da gezieltes, mit L-Arginin unterstütztes Training ein echter Fatburner ist, hilft das Produkt auch beim Abnehmen. Dazu müssen Sie jedoch nicht unbedingt Leistungssportler sein. Auch beim täglichen Training rund um die allgemeine Fitness kann eine Supplementation mit L-Arginin zu schnelleren und nachhaltigeren Erfolgen führen. Jedoch: Alles, was überdosiert wird, macht sich irgendwann bemerkbar. Beim L-Arginin kann eine unkontrollierte Einnahme zu Übelkeit führen. Halten Sie sich einfach an die empfohlene Dosis, dann sind Sie immer auf der sicheren Seite.
Studien
L-Arginin Einnahme
In welchen Lebensmitteln steckt das L-Arginin?
Relativ viel L-Arginin ist vor allem in rohem Hähnchen- und Schweinebrustfleisch enthalten, nämlich etwa 1,4 Gramm je 100 Gramm Fleisch. Mit der erforderlichen Garung des Fleisches nimmt aber der ursprüngliche Gehalt der wichtigen Aminosäure signifikant ab. Auch in Nüssen, insbesondere Cashew- und Walnüssen ist besonders viel L-Arginin enthalten, nämlich:
- Erdnüsse: 3.400 mg je 100 g
- Pinienkerne: 2.400 mg je 100 g
- Walnüsse: 2.200 mg je 100 g
- Weizenkeime: 2.200 mg je 100 g
- Sojabohnen: 2.200 mg je 100 g
- Haselnüsse: 2.000 mg je 100 g
In hohen Mengen kommt das L-Arginin auch in folgenden Lebensmitteln vor:
- Garnelen: 1.700 mg je 100 g
- Hühnerfleisch: 1.400 mg je 100 g
- Thunfisch: 1.200 mg je 100 g
- Haferflocken: 850 mg je 100 g
Reisprotein liefert annähernd 1,5 Gramm, Erbsenprotein über 1,3 Gramm, Lupinenprotein 0,75 Gramm und Hanfprotein 0,6 Gramm, ausgehend von einer Dosis von 20 Gramm. Das L-Arginin ist eines der Gründe, weshalb der Großteil der genannten Lebensmittel als besonders gut für den Blutdruck und die Gefäße gilt. Es ist über die Nahrung aber kaum möglich, die zur Leistungssteigerung therapeutisch sinnvolle Menge von 1 bis 2 Gramm am Tag einzunehmen.
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Nebenwirkungen
Hinweis: In Deutschland dürfen Lebensmitteln keine einzelnen Aminosäuren wie das Arginin zugesetzt werden, es sei denn, der Hersteller besitzt eine sogenannte Allgemeinverfügung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Wird eine solche Verfügung erteilt, dann lediglich befristet für drei Jahre. In diesem Fall müssen Hersteller Warnhinweise aufdrucken und maximale Gehalte beachten.
Wer schreibt hier...
Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“. Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen.
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Quellenangabe
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