Gotu Kola – Wirkung, Anwendung, Studien | Wo kaufen?
Wundermittel oder Abzocke?
Überblick
Li Ching-Yuen wurde lange Zeit als „ältester Mensch der Welt“ beschrieben. Er soll ein sagenhaftes Alter von 256 Jahren erreicht haben. Das hat er nach eigenen Angaben durch Meditation, eine strenge Diät, ein diszipliniertes Bewegungsprogramm und den Verzehr ausgesuchter Heilkräuter geschafft. Zu seinen bevorzugten Kräutern gehörte das „Gotu Kola“. Was klingt wie eine chinesische Kampfkunst ist ein fester Bestandteil der südostasiatischen Naturmedizin. Gotu Kola ist ein kleines Kraut – mit großer Wirkung.
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Vielseitig aber nur in Dosen empfohlen
Gotu Kola ist ein kleines, grünes Kraut das gerne an Ufern von Bächen und Reisfeldern wächst. Es braucht gut durchnässten Boden und ein warmfeuchtes Klima. Darum ist es auch in tropischen Sümpfen häufig zu finden. Gotu Kola sieht für Laien aus wie ein Unkraut. Es wächst bodenerdig. Nur die Blüten und Blätter recken sich wenige Zentimeter vom Erdboden weg.
In der Naturmedizin werden die überirdisch wachsenden Bestandteile verwendet. Im Wesentlichen sind das die Blätter, die Stängel und die Blüten. Sie können direkt roh gegessen werden. Um sie haltbarer zu machen werden sie aber auch getrocknet und zu Pulver zermahlen.
Dass Gotu Kola eine Wirkung hat, ist unbestritten. Schließlich ist es in hohen Dosen sogar leicht giftig. Im Übermaß genossen, bewirkt Gotu Kola Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel. Auch ein starkes Schlafbedürfnis wird einer Überdosis Gotu Kola nachgesagt. Doch dazu muss es wirklich in Mengen verzehrt werden. Gotu Kola ist keine Salatpflanze, sondern ein kleines Heilkraut. Solange man es als solches verwendet und einsetzt, ist sein Verzehr unkritisch.
Inhaltsstoffe, Anwendung und Wirkung
Die wirksamen Bestandteile von Gotu Kola sind folgende:
- Vitamin A
- Vitamin B
- Vitamin C
- Vitamin D
- Beta-Carotin
- Spurenelemente: Eisen, Kalzium, Magnesium, Selen
- Arginin
- Polyphenole und Flavonoide
- Alcaloide
- Terpene
- Steroidsaponine
Die Vitamine und Spurenelemente im Gotu Kola zählen zu den Vitalstoffen, die zu einer normalen, gesunden und ganzheitlichen Ernährung dazu gehören. Als medizinisch wirksame Bestandteile zählen vor allem die Steroide, Terpene und Alkaloide. Letztere bewirken jedoch auch die leichte Giftigkeit der Pflanze und führen im Übermaß genossen zu den unerwünschten Nebenwirkungen. Auch Steroidsaponine wirken in kleinen Dosen anregend, können in hohen Dosen aber zu Kopfschmerzen und Übelkeit führen.
Gotu Kola bei Depression
In der Naturmedizin Südostasiens wird Gotu Kola gerne als Nervenheilmittel verwendet. Es wirkt leicht beruhigend und fördert die Konzentration. Das konnte jüngst auch in einer Studie bewiesen werden. Probanden, die Gotu Kola zu sich genommen haben, waren weniger schreckhaft bei plötzlichen Geräuschen. Als Antidepressivum wird es zwar nicht verkauft, es gibt aber zahlreiche Erfahrungsberichte, die von einem positiven Effekt bei leichten Depressionen erzählen. Eine Depression sollte aber stets professionell behandelt und ganzheitlich betrachtet werden. Der beste Stimmungsaufheller ist immer noch das Vitamin D. Und das bildet der Körper bei einem Spaziergang an der frischen Luft von ganz alleine. Wichtig ist nur, dass genügend Sonne auf die Haut trifft.
Gotu Kola als Tonikum
Ein Tonikum ist ein Stärkungsmittel. Damit es wirkt, muss es über längere Zeit genommen werden. Gotu Kola ist hierfür gut geeignet. Der hohe Anteil an Steroiden und die leicht psychoaktiven Bestandteile machen das Gotu Kola zu einem echten Aufheller und Wachmacher, ohne den natürlichen Schlafrhythmus zu stören. Damit unterscheidet es sich beispielsweise vom Koffein.
Gotu Kola als Aphrodisiakum
Ein Verlust an sexuellem Verlangen ist meist eine Störung im Hormonhaushalt. Auch Durchblutungsstörungen im Gehirn und in den Sexualorganen können eine Taubheit und damit eine Unlust auslösen. Gotu Kola hat eine starke die Durchblutung fördernde Wirkung. Das hat auch auf die Libido und die Potenz einen Effekt. Es ist zwar nicht ganz so wirksam wie das Maca, das „Anden-Viagra“. Dennoch, leichte Unlust lässt sich auch mit Gotu Kola gut behandeln.
Gotu Kola für die Haut
Gotu Kola, oder das Tigergras bzw. der Asiatische Wassernabel, wirken bei Hautproblemen direkt als auch indirekt. Als Creme aufgetragen hat Gotu Kola eine entzündungshemmende Wirkung. Damit kann einer Akne, trockener Haut und Narbenbildung vorgebeugt werden.
Das Tigergras wird aber vor allem wegen seiner gesunden Wirkung auf die Venen verwendet. Im Alter kann die Kraft der Venen nachlassen. Dann sammelt sich Wasser in den Beinen und es entsteht ein so genanntes Lymphödem. Die rund um die geschwollenen Beine ständig gespannte Haut neigt stetig zu Problemen: Geweberisse, Einschränkungen beim Oberflächenschutz, Spannungen und trockene Stellen kommen meist mit einem Ödem einher. Das Gotu Kola soll aber stärkend auf die Venen wirken. Mit dem Abschwellen der Beine reduziert sich auch die Spannung auf der Haut und sie kann sich erholen.
Nebenwirkungen
Gotu Kola ist ein fester Bestandteil der südostasiatischen Naturmedizin. Jede Medizin kann überdosiert werden, das gilt auch für den indischen Wassernabel. Die Bandbreite der Nebenwirkungen reichen von Übelkeit, Bluthochdruck, Gereiztheit, Kopfschmerzen, Schwindel und Schläfrigkeit. Darum sollten die Dosierempfehlungen unbedingt eingehalten werden.
Gegenanzeigen für Gotu Kola
Personen mit starkem Bluthochdruck und Personen mit Leber- oder Nierenschäden sollten kein Gotu Kola zu sich nehmen. Es gibt Berichte, wonach ein Übermaß an Gotu Kola zu Leberschäden geführt hat. Darum sollte diese Patientengruppe kein Risiko eingehen und auf das Tigergras verzichten.
Gotu Kola kaufen
Gotu Kola wird in folgenden Produkten angeboten:
- Pulver
- Kapseln
- Tee
- Gesichtsmasken (Cremes)
- Tinktur
- Geschnitten und getrocknet als ganze Pflanze
Frische Gotu Kola ist in Deutschland kaum erhältlich. Seine Aufzucht ist hier nur in Gewächshäusern möglich.
Worauf muss man beim Kauf achten?
Gotu Kola wird vorwiegend in verarbeiteter Form angeboten. Das macht es für den Kunden schwer, die Echtheit des Produktes zu überprüfen. Gotu Kola Produkte zu kaufen erfordert daher ein hohes Maß an Vertrauen. Sie sollten Ihr Produkt deshalb stets bei vertrauenswürdigen Anbietern beziehen. Ausgewählte Onlineshops, die sich auf Naturheilmittel spezialisiert haben, sind die Beste Bezugsquelle im Internet. In Drogerien und Reformhäusern wird ebenfalls Gotu Kola angeboten. Diese Produkte sind zwar etwas teurer, dafür ist ihre Herkunft aber geprüft und echt.
Was kostet Gotu Kola?
Gotu Kola kann nur importiert und nicht heimisch erzeugt werden. Das macht es recht teuer. Selbst die unverarbeitete Form als getrocknete Pflanze ist mit 65 Euro pro Kilogramm nicht gerade billig. Die preiswertesten Formen sind noch die Kapseln. Sie sind auch am haltbarsten und lassen sich am genauesten dosieren. Gotu Kola Tee ist mit 6 Euro pro 30 Gramm Päckchen ebenfalls recht hochpreisig. Es ist aber günstig genug, um es einmal testen zu können. Gotu Kola Pulver wird mit durchschnittlich 6,50 Euro pro 100 Gramm gehandelt. Damit ist es ebenfalls im bezahlbaren Rahmen.
Dosierung und Einnahme
Kann man Gotu Kola rauchen?
Man kann Gotu Kola rauchen, es ist aber nicht empfohlen. Man kann auch Heu oder getrocknetes Laub rauchen. Die Frage ist nur, was man davon haben soll. Gotu Kola enthält kein Nikotin und nur sehr geringe psychoaktiven Bestandteile. Außer einer ordentlichen Übelkeit wird man keine Effekte durch das Rauchen von Gotu Kola erzielen.
Was aber durchaus funktioniert, ist das Inhalieren von Gotu Kola über einen Vaporizer oder eine Dampfinhalation mit Wasserschüssel und Handtuch. Diese Methode ist vor allem Bei Erkältungsbeschwerden sehr effektiv. Für Inhalationen sind die Tees oder die Tinkturen am Besten geeignet.
Tagesdosis Gotu Kola
Wenn Sie den Tee oder das Pulver verwenden möchten, halten Sie sich an eine Richtdosis von 5-10 Gramm maximal. Diese Dosis können Sie 2-3 Mal am Tag wiederholen. Gotu Kola wird idealerweise als Tee nicht aufgegossen, sondern ausgekocht. Dazu werden die getrockneten Blätter in das kochende Wasser auf dem Herd gegeben und noch 10 Minuten weiter kochen lassen. Mit dieser Methode extrahieren Sie den größten Anteil an Wirkstoffen aus der Pflanze heraus.
Gotu Kola Tinktur ansetzen
Aus Gotu Kola lässt sich auch eine gute Tinktur herstellen. Dazu ist ein hochprozentiger Schnaps erforderlich – diese Methode ist also nichts für Alkoholiker. Im Handel sind aber auch alkoholfreie Tinkturen erhältlich.
Zum Ansetzen einer Gotu Kola Tinktur werden ca 100 Gramm getrocknete Gotu-Kola-Pflanze in einen Liter hochprozentigen (mindestens 50%) Schnaps gegeben. Dort lässt man sie für 2 Monate ziehen. Nach dieser Zeit wird die Tinktur abgeseiht und in eine Braunglasflasche umgefüllt.
Was ist Gotu Kola?
Gotu Kola ist eine kleine, kriechende Krautpflanze die vor allem in warmfeuchten Umgebungen gut gedeiht. Sie vermehrt sich über Blüten und Samen. Da sie immer wieder nachwächst, solange Reste ihrer Wurzel im Boden bleiben, wird sie von Laien oft als Unkraut identifizier. Das umso mehr, da sie sehr gerne an den Rändern von Reisfeldern wächst. Jedoch ist die Pflanze in ihren Heimatregionen von Südostasien wohl bekannt. Sie ist seit vielen Jahrhunderten ein fester Bestandteil der traditionellen Naturmedizin. Dort hat sie sich zur Behandlung für folgende Leiden etabliert:
- Erkältungen und andere Erkrankungen der Atemwege (wie Asthma)
- Magen- und Darmentzündungen, Chronischer Durchfall oder Magengeschwüre (sofern diese nicht auf Helicobacter pylori zurück gehen)
- Hautprobleme wie Akne, Schuppen, trockene Stellen, Cellulite oder Schwangerschaftsstreifen
- Muskel- und Gelenkprobleme (Arthritis oder Rheuma)
- Probleme mit den Blutgefäßen (Schlaffe Venen, Ateriosklerose, Besenreiser, Krampfadern)
- Probleme mit dem Lymphsystem (Ödeme)
- Infektionen aller Art
- Auto-Immun-Defekte
- Erschöpfung, Psychosen, Depressionen
- Gedächtnisprobleme
- Zahnprobleme
- Schlafstörungen
Die erste Erwähnung von Gotu Kola in der ayuverdischen Medizin ist fast 2000 Jahre alt. Das sollte Grund genug sein, dieser kleinen Pflanze eine Chance zur Entfaltung ihrer heilsamen Wirkung zu geben.
Gotu Kola ist noch unter einigen anderen Namen bekannt: Tigergras, indischer Wassernabel oder Asklepios.
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Gotu Kola selbst anbauen
Im Handel sind Tigergras-Samen erhältlich. 100 Samen kosten etwa 6,50 Euro. Obwohl Gotu Kola in seiner Heimatregion eine mehrjährige Pflanze ist, ist es hier nicht dauerhaft anbaubar. Die Böden sind hier zu trocken und es übersteht die kalten Winter nicht. Als Topfpflanze kann es aber bei intensiver Pflege auch hierzulande gedeihen. Allerdings ist seine Aufzucht eine große Herausforderung. Als Bodenkriecher braucht es viel Platz. Der Boden muss ständig feucht bis nass gehalten werden, darf aber nicht übersäuern.
Beim Kauf des Samens müssen Sie aber sehr genau hinschauen. Auch das Zebra-Gras oder Stachelschwein-Gras wird umgangssprachlich als Tigergras bezeichnet. Das ist botanisch eine völlig andere Pflanze, die mit dem Gotu Kola nicht im Entferntesten verwandt ist.
Gotu Kola wird in einem Gemisch aus nährstoffreicher Erde und Sand eingesät. Der Topf muss im Schatten stehen, sollte aber stets auf einer Temperatur von ca. 21°C gehalten werden. Damit ist der indische Wassernabel im Grunde eine ideale Zimmerpflanze. Da sie auf einen schattigen Platz angewiesen ist, verträgt sie sich auch gut mit anderen, hoch wachsenden Pflanzen. So kann in einem Topf gleichzeitig eine Gotu Kola und beispielsweise ein Drachenbaum gehalten werden.
Die Gotu Kola keimt und wurzelt sehr schnell. Die Blätter strecken sich nach wenigen Wochen über die Erde. Vor dem Abernten sollten Sie eine Samenperiode abwarten. So können sie sich immer wieder frischen Gotu Kola einsäen.
Auch wenn im Winter die Pflanze abgestorben scheint, gießen Sie einfach immer weiter nach. In der Regel sind in der Erde noch genügend Samen vorhanden, welche die Pflanze im nächsten Frühjahr wieder austreiben lässt.
Frische Gotu Kola können Sie nach dem Waschen direkt genießen. An einer Leine aufgehängt ist sie aber in wenigen Tagen durchgetrocknet. Wenn sie zerkleinert und an einem dunkeln, trockenem Ort gelagert wird, ist sie recht lange haltbar.
Wer schreibt hier...
Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“. Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen.
Weitere nützliche Links
Quellenangabe
Jan Pehrke: Biopirat BAYER. Naturstoffe als billige Ressource. In: nhrz.de. Neue Rheinische Zeitung, 20. April 2011, abgerufen am 27. Januar 2019.
J. Mallol et al.: Prophylaxis of Striae gravidarum with a topical formulation. A double blind trial. In: International Journal of Cosmetic Science. Band 13, Nr. 1, Februar 1991, S. 51–57, PMID 19291041.
E. Nasir: Centella asiatica. In: Flora of Pakistan. Band 20. University of Karachi, 1972, S. 18 (englisch, online [abgerufen am 3. Januar 2019]).
Cheng-jian Zheng, Lu-ping Qin: Chemical components of Centella asiatica and their bioactivities. In: Journal of Chinese Integrative Medicine / Zhong Xi Yi Jie He Xue Bao. Band 5, Nr. 3, 2007, S. 348–351, doi:10.3736/jcim20070324.