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Frauenmantel – Anwendung, Wirkung, Studien | Wo kaufen?

Überblick

Das Frauenmantelkraut ist eine altbewährte Heilpflanze, die vor allem bei typischen Frauenleiden wie Menstruations- oder Wechseljahresbeschwerden zum Einsatz kommt. Doch auch Durchfall- sowie Hauterkrankungen kann die Pflanze lindern. Des Weiteren wird Tee aus Frauenmantelkraut bei Kinderwunsch, zur Anregung der Milchbildung in der Stillzeit und zur Vorbereitung auf die Geburt getrunken.

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Frauenmantelkraut kaufen

Produkte mit Frauenmantelkraut sind in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich. Wo Sie diese Produkte kaufen können, hängt von der Anwendungsform ab. Frauenmantelkraut-Tee in Filterbeuteln können Sie zum Beispiel in Drogerien, Reformhäusern, Apotheken, Online-Shops und einigen Supermärkten kaufen. Losen Tee finden Sie in Teeläden, Reformhäusern, Apotheken und Onlineshops – in Drogerien jedoch eher selten. Kapseln, Ampullen, Cremes, homöopathische Mittel, Tropfen und Tinkturen können Sie bequem über Online-Apotheken und teilweise über diverse Onlineshops bestellen.

Darreichungsformen

Tee

Die wohl bekannteste Anwendungsform ist ein aus Frauenmantelkraut zubereiteter Tee. Sie können hierzu loses, getrocknetes Kraut oder vordosierten Tee in Filterbeuteln aufbrühen. Des Weiteren gibt es auch zahlreiche Kräuterteemischungen, in denen unter anderem Frauenmantelkraut enthalten ist. Diese Mischungen eignen sich jedoch weniger, wenn Sie ausschließlich mithilfe des Frauenmantelkrautes ein bestimmtes Anwendungsziel verfolgen.

Loser Tee soll angeblich eine bessere Wirkung als Tee in Filterbeuteln erzielen. Des Weiteren kostet loses Frauenmantelkraut (100 Gramm) häufig weniger als in Teebeuteln verpacktes (bezogen auf 100 Gramm). Ein weiterer Vorteil: Loser Tee erzeugt weniger Abfall und ist somit die umweltfreundlichere Wahl.

In puncto einfachere Zubereitung überzeugen jedoch die Filterbeutel, denn diese können Sie direkt in eine Tasse hängen und mit kochendem Wasser übergießen, während Sie losen Tee erst abwiegen und nach der Ziehzeit die Pflanzenteile entfernen müssen. Abhilfe schaffen hierbei spezielle Siebe oder Einsätze. Auch die Verwendung eines Tee-Eis hat sich für losen Tee bewährt. Darüber hinaus lassen sich die schmalen Verpackungen von Tee in Filterbeuteln platzsparender lagern als die großen Tüten oder Kartons mit losem Frauenmantelkraut.

Ob Sie sich für die Beutel oder die lose Variante entscheiden: Kaufen Sie möglichst Tee in Bio-Qualität. Achten Sie auf einen kontrollierten Anbau sowie auf eine durch regelmäßige Laboruntersuchungen bestätigte Hochwertigkeit des Naturprodukts. Frauenmantelkraut-Tee sollte frei von sämtlichen Schadstoffen, Zucker, künstlichen Aromen und Zusätzen sein!

 

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Kapseln

In Kapseln sind häufig neben dem Frauenmantelkraut auch andere Heilpflanzen (z. B. Yamswurzel, Mönchspfeffer usw.), Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Die Mehrheit der Kapseln richtet sich an Frauen mit Wechseljahresbeschwerden, Menstruationsproblemen oder Kinderwunsch. Die Produkte sind in unterschiedlichen Wirkstoffkombinationen erhältlich und ermöglichen dadurch eine auf den Anwendungsgrund abgestimmte Behandlung. Achten Sie beim Kauf auf die angegebenen Indikationen. Sie können Kapseln kaufen, die den weiblichen Zyklus regulieren sollen sowie Kapseln, die bei einem überwiegend regelmäßigen Zyklus die Fruchtbarkeit erhöhen sollen. Ältere Frauen können wiederum zu Präparaten greifen, die die Beschwerden in der Menopause lindern.

Darüber hinaus können Sie auch Kapseln bestellen, in denen ausschließlich Frauenmantelkraut enthalten ist. Diese Produkte richten sich an Frauen aller Altersgruppen und können sowohl bei Menstruationsbeschwerden als auch zur Steigerung der Fruchtbarkeit sowie bei Wechseljahresbeschwerden eingenommen werden. Hierbei sollten Sie aber überprüfen, ob es sich um ein homöopathisches Produkt (Frauenmantelkraut stark verdünnt) oder um ein unverdünntes Mittel handelt.

 

Tropfen, Tinkturen & Globuli

Tropfen aus Frauenmantelkraut werden hauptsächlich in der Homöopathie verwendet. Die unverdünnte Urtinktur (erkennbar am Symbol des durchgestrichenen Kreises) wird verschieden stark verdünnt und gegebenenfalls mit anderen Tinkturen vermischt. Möchten Sie die Tropfen aus Frauenmantelkraut selbst verdünnen, dann bestellen Sie am besten eine Urtinktur. Diese ist auch besonders empfehlenswert, wenn Sie eine langfristige Anwendung beabsichtigen, da die Kosten deutlich niedriger ausfallen. Einige Hersteller von homöopathischen Mitteln bieten Frauenmantelkraut zudem in unterschiedlichen Potenzen in Form von Globuli und Tabletten an.

Auf Grundlage der altbewährten Klostermedizin sind über einige Onlineshops auch Kräuterelixiere mit Frauenmantelkraut erhältlich.

 

Bonbons

In manchen Kräuterbonbons ist Frauenmantelkraut neben zahlreichen weiteren Kräutern Bestandteil der Rezeptur. Die Bonbons werden insbesondere bei Halsbeschwerden sowie Erkältungskrankheiten eingesetzt. Grundsätzlich können Sie die köstlichen Kräuterbonbons zur Steigerung Ihres Wohlbefindens aber lutschen, wann immer Ihnen danach ist.

 

Cremes, Gele & Ampullen

Cremes, Gele und Ampullen, in denen unter anderem Frauenmantelkraut enthalten ist, werden gezielt zur Behandlung von Dehnungsstreifen durch Gewichtsschwankungen, in der Pubertät oder nach der Schwangerschaft sowie zur Minderung von Tränensäcken und Falten (Dehydrierungsfalten, UV-bedingte Falten, Mimik- und Alterungsfalten) eingesetzt.

Die faltenreduzierenden Ampullen können Sie in Packungen kaufen, die auf eine 30-tägige Kur ausgelegt sind. Die Kur sollten Sie 2 bis 3x pro Jahr durchführen, um den faltenmindernden Effekt aufrechtzuerhalten.

Die Cremes und Gele tragen Sie bei Bedarf täglich auf. Nähere Informationen finden Sie auf der Verpackung oder in der Packungsbeilage.

Anwendung & Wirkung

Frauenmantelkraut wirkt zusammenziehend (adstringierend), krampflösend, antioxidativ, entzündungshemmend, schmerzlindernd und blutungshemmend. Die Schulmedizin erkennt den Einsatz der Pflanze lediglich bei Durchfallerkrankungen an, in der Alternativmedizin bzw. Naturheilkunde ist das Anwendungsspektrum weitaus größer.

Magen-Darm-Beschwerden

Frauenmantelkraut hat sich insbesondere bei leichten bakteriellen oder viralen Durchfallerkrankungen bewährt. Die enthaltenen Gerbstoffe regen den Darm an, sich zusammenzuziehen. Auf der zusammengezogenen Darmschleimhaut können sich Bakterien und Viren schlechter festhalten, sodass Durchfallerkrankungen schneller abklingen. Auch bei allgemeinen Verdauungsstörungen sowie bei Verstopfung kann Frauenmantelkraut-Tee hilfreich sein.

Beachten Sie aber, dass Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen müssen, wenn die Beschwerden regelmäßig wiederkehren, länger als 2 Tage ohne Besserung bestehen bleiben oder sich verschlimmern.

Zyklusbeschwerden & Wechseljahresbeschwerden

Traditionell wird Frauenmantelkraut hauptsächlich zur Linderung typischer Frauenleiden verwendet. Am häufigsten wird hierbei der Tee eingesetzt. Die krampflösende Wirkung der Pflanze soll die durch Krämpfe im Unterleib verursachten Periodenschmerzen reduzieren. Darüber hinaus wird Frauenmantelkraut auch zur Regulierung der Blutungsstärke eingenommen. Unregelmäßige, zu starke oder zu schwache Blutungen sollen ihren natürlichen Rhythmus zurückerlangen, sodass die Vorgänge im weiblichen Körper wieder harmonisch ablaufen können. Ebenso soll Frauenmantelkraut die Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms (PMS) mildern, Hormonstörungen ausgleichen und Wechseljahresbeschwerden wie Stimmungsschwankungen oder Hitzewallungen verringern. Grund hierfür sind höchstwahrscheinlich Pflanzenstoffe, die dem körpereigenen Progesteron (weibliches Sexualhormon) ähneln. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit sind die Wirkstoffe in der Lage, regulierend in die Körperprozesse einzugreifen.

Obwohl Frauenmantelkraut in der Schulmedizin nur bei Magen-Darm-Störungen anerkannt ist, empfehlen einige Gynäkologen das Heilkraut mittlerweile zumindest bei schmerzhaften Periodenkrämpfen sowie bei Zwischenblutungen, die durch Stress ausgelöst werden.

 

Kinderwunsch & Schwangerschaft

Verschiedene Heilpflanzen wie Mönchspfeffer oder Frauenmantelkraut konnten sich besonders bei unerfülltem Kinderwunsch etablieren. Ursächlich hierfür ist die bereits beschriebene Ähnlichkeit der Wirkstoffe mit körpereigenen Stoffen, denn ein regulierter Zyklus ist die Grundvoraussetzung für eine gesunde Schwangerschaft. Frauenmantelkraut stabilisiert den Zyklus und unterstützt dadurch eine ausreichend lange zweite Zyklushälfte, in der der Eisprung und die Einnistung stattfinden. Kommt es zum Eisprung und zur Befruchtung, trägt der Frauenmantelkraut-Tee dazu bei, dass das Ei genügend Zeit hat, um sich erfolgreich einzunisten.

Während der Schwangerschaft ist die Einnahme umstritten. Einige Naturheilkundler vertreten die Ansicht, dass das Heilkraut das Risiko einer Fehlgeburt während des ersten Schwangerschaftsdrittels verringern kann, da die Pflanze die Gebärmutter stärkt. Andere empfehlen hingegen, die Einnahme nach Bekanntgabe der Schwangerschaft zu unterbrechen und geburtsvorbereitend erst 6 Wochen vor dem errechneten Termin wieder aufzunehmen.

Der Tee soll außerdem die Beckenorgane stärken und diese auf die Geburt vorbereiten. Nach der Entbindung unterstützt das Frauenmantelkraut den Heilungsprozess von Geburtsverletzungen und regt die Milchbildung an. 

 

Psyche

Da Frauenmantelkraut auch bei Stimmungsschwankungen während des Prämenstruellen Syndroms und der Wechseljahre behilflich sein kann, schwören einige Heilpraktiker auf die Wirkung des Tees bei Stress, Niedergeschlagenheit, Schlaflosigkeit und allgemeinen Stimmungsschwankungen. Auch stressbedingte Kopfschmerzen oder Migräne sollen sich durch die Einnahme bessern.

 

Atemwege, Grippe & Erkältung

Besonders die entzündungshemmenden Effekte des Frauenmantelkrautes können die Beschwerden wie Halsschmerzen, Schnupfen und Fieber von grippalen Infekten oder Erkältungen eindämmen. Selbst bei einer Mandelentzündung sollen die Schluckbeschwerden und Halsschmerzen schneller nachlassen, wenn mehrmals täglich Frauenmantelkraut-Tee getrunken wird. Naturmediziner schreiben der Pflanze auch eine heilende Wirkung bei Asthma zu.

Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum (beispielsweise Zahnfleischentzündungen) kann das Gurgeln mit Frauenmantelkraut-Tee die Regeneration der Schleimhäute anregen und die Heilung beschleunigen.

 

Äußerliche Anwendung bei Hautleiden

Seit Jahrhunderten wird Frauenmantelkraut-Extrakt in der Volksmedizin bei Hauterkrankungen sowie Verletzungen verwendet. Der Extrakt fördert die Wundheilung und lindert Entzündungen. Auch bei Akne, geröteter Haut, Ekzemen, Juckreiz oder Geschwüren kann die Heilpflanze Linderung verschaffen. Bei äußerlichen Beschwerden im Genitalbereich wird häufig zu Sitzbädern geraten. 

 

Weitere Anwendungsgebiete

Tee, Kapseln sowie andere Produkte aus Frauenmantelkraut sollen die Durchblutung fördern und somit die Beschwerden eines zu niedrigen Blutdrucks mildern. Des Weiteren wird der Pflanze eine positive Wirkung bei Diabetes, Fettleibigkeit, Schilddrüsenerkrankungen, Krampfadern und Arteriosklerose nachgesagt.

Nebenwirkungen & Wechselwirkungen

Sowohl Neben- als auch Wechselwirkungen sind bei der Einnahme oder äußerlichen Anwendung nicht bekannt. Einige Hersteller von medizinischem Frauenmantelkraut-Tee empfehlen eine Einnahme sogar schon für Kleinkinder ab 1 Jahr. Fragen Sie am besten beim Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker Ihres Vertrauens nach, ob Frauenmantelkraut für Sie geeignet ist und sich gegebenenfalls mit verordneten Medikamenten kombinieren lässt. Insbesondere bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern sollte die Anwendung nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt erfolgen.

Sollten Sie einen sehr empfindlichen Magen haben, könnten Sie aufgrund des hohen Anteils an Gerbstoffen mit Magenschmerzen auf Frauenmantelkraut reagieren. Nehmen Sie deshalb anfangs nur eine kleine Menge ein und beobachten Sie die Reaktion Ihres Körpers. Bei einer bekannten Überempfindlichkeit oder Allergie gegen Bitterstoffe sollten Sie von der inneren Anwendung absehen.

Dosierung & Einnahme

Informationen zur Einnahme und Dosierung von Kapseln, Tropfen oder Tabletten mit Frauenmantelkraut können Sie der Packungsbeilage entnehmen. Da die Dosierung der Heilpflanze in diesen Produkten unterschiedlich hoch ist, müssen Sie je nach Hersteller mit einer täglichen Verzehrmenge von 1 bis 3 Kapseln rechnen.

Grundsätzlich empfehlen Experten eine Tagesdosis von 5 bis 10 Gramm. Bei Durchfallerkrankungen, Menstruationsbeschwerden, Kinderwunsch oder Wechseljahresbeschwerden übergießen Sie 3 bis 5x täglich 2 Gramm Frauenmantelkraut mit 150 Millilitern kochendem Wasser. Ein Teebeutel enthält meist zwischen 1 bis 2 Gramm, weshalb Sie bei einigen Herstellern pro Tasse zwei Teebeutel aufbrühen müssen. Lassen Sie den Tee 10 bis maximal 15 Minuten ziehen und entfernen Sie dann die Filterbeutel oder losen Pflanzenteile. Trinken Sie den Tee über den Tag verteilt zwischen den Mahlzeiten. Bei Magen-Darm-Beschwerden sollten Sie den Tee warm trinken, die Konzentration der Inhaltsstoffe bleibt jedoch auch im abgekühlten Getränk unverändert.

Für die äußere Anwendung übergießen Sie rund 8 Gramm getrocknetes Frauenmantelkraut mit heißem Wasser und lassen den Sud etwas abkühlen. Anschließend tauchen Sie Umschläge in den warmen Aufguss und legen diese auf die zu behandelnde Stelle auf. Den Sud können Sie auch als Gurgellösung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder bei Halsschmerzen verwenden.

 

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Inhaltsstoffe

Die Effekte des Frauenmantelkrautes auf die Gesundheit werden vor allem durch den überdurchschnittlich hohen Anteil an Gerbstoffen (5 bis 8 Prozent) erzielt. Den Hauptanteil bilden dabei die sogenannten Ellagitannine wie Agrimoniin, Laevigatin und Pedunculagin. Auch wenige Gallotannine sind enthalten sowie rund 2 Prozent Flavonoide (wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe). 

Was ist Frauenmantelkraut?

Der Frauenmantel (Alchemilla) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist überwiegend in Asien, Nordamerika und Europa heimisch. Für medizinische Zwecke wird am häufigsten der Gemeine Frauenmantel (auch Spitzlappiger Frauenmantel, Gewöhnlicher Frauenmantel) mit dem botanischen Namen Alchemilla vulgaris verwendet. Vereinzelt kommt auch die in den Alpen heimische Art Alchemilla alpina zum Einsatz.

Alchemilla vulgaris gedeiht sowohl in schattigen Gebieten als auch in voller Sonne und bevorzugt humusreichen, lehmigen oder sandigen, feuchten, pH-neutralen Boden. Mulch oder Kompost sind bestens geeignet, ebenso das Ufer eines Gartenteiches. Frauenmantel ist mehrjährig, winterhart und sehr pflegeleicht – Sie können die Heilpflanze hierzulande gut im Garten anpflanzen.

Die Blüten des Frauenmantels sind gelbgrün und in endständigen Rispen angeordnet. Die Blütezeit beginnt im Mai und endet zwischen September und Oktober. Die krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 20 bis 50 Zentimetern und ist unterschiedlich stark behaart. Die Blätter sind sternförmig und am äußeren Rand mit vielen kleinen Zähnchen besetzt.

Der botanische Name der Gattung Frauenmantel – Alchemilla – lässt einen Zusammenhang mit der Alchemie vermuten. Die Alchemisten sammelten in der Morgendämmerung die Tautropfen von den Blättern des Frauenmantels und schrieben diesen wundersame Kräfte zu. Die Pflanze war selbst an Tagen mit (vermeintlichem) Tau bedeckt, an denen auf anderen Pflanzen keine Feuchtigkeit erkennbar war. Heute ist bekannt, dass dieses Phänomen wenig mit Magie am Hut hat: Bei Wassersättigung und gleichzeitig fortbestehender Feuchtigkeit gibt die Pflanze überschüssiges Wasser in Form von Tropfen über die Blattränder ab. Dieser Vorgang wird als Guttation bezeichnet.

Der deutsche Trivialname – Frauenmantel – entstand wahrscheinlich, weil die Blätter optisch an einen (Frauen-)Mantel erinnern. 

 

Frauenmantel oder Frauenmantelkraut?

Der Begriff Frauenmantel bezieht sich auf die ganze Pflanze (Alchemilla vulgaris). Da als Arzneidroge aber nur das Kraut verwendet wird (Alchemillae herba), ist beispielsweise die Bezeichnung „Frauenmantelkraut-Tee“ genauer als „Frauenmantel-Tee“. Die Arzneidroge besteht laut Definition aus den geschnittenen oder ganzen, getrockneten, oberirdischen Pflanzenteilen (Blüten, Blätter, Stängel), wobei das Arzneibuch einen Mindestgehalt an Gerbstoffen vorschreibt.

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Autor

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Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen. 

Quellenangabe

Alexander A. Notov, Tatyana V. Kusnetzova: Architectural units, axiality and their taxonomic implications in Alchemillinae. In: Wulfenia, Volume 11, 2004, S. 85–130. ISSN 1561-882X

B. Gehrke, C. Bräuchler, K. Romoleroux, M. Lundberg, G. Heubl, T. Eriksson: Molecular phylogenetics of Alchemilla, Aphanes and Lachemilla (Rosaceae) inferred from plastid and nuclear intron and spacer DNA sequences, with comments on generic classification. Molecular Phylogenetics and Evolution, Band 47, 2008, S. 1030–1044. doi:10.1016/j.ympev.2008.03.004

Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 489.

S. Fröhner: Alchemilla, 1995, S. 33.